Im Oktober 2021 unternahm die Europäische Kommission den ersten Schritt zur Überarbeitung der europäischen Spielzeugrichtlinie, indem sie Interessengruppen aufforderte, zu ihren Plänen Stellung zu nehmen. Ziel sollte es sein, die Gesundheit von Kindern besser vor gefährlichen Substanzen in Spielzeug zu schützen, dazu gehören auch endokrine Disruptoren (Endocrine Disrupting Chemicals, EDCs).
Die Kommentierungsphase der Roadmap zur Überarbeitung der EU-Spielzeugrichtlinie endete im November 2021. Sechs EDC-Free Europe-Koalitionsmitglieder reichten Beiträge ein:
Eine breiter angelegte öffentliche Konsultation der EU Kommission soll Anfang 2022 beginnen.
Die Mitglieder von EDC-Free Europe haben wiederholt das Vorhandensein und die Kontamination von endokrinen Disruptoren und anderen schädlichen Chemikalien in Spielzeug nachgewiesen. Im Jahr 2013 initiierte Women Engage for a Common Future (WECF) Frankreich die Petition „Stoppt endokrine Disruptoren in Spielzeug“, die von über 30.000 Menschen unterstützt wurde.
Der dänische Verbraucherrat, ein weiteres Mitglied der EDC-Free Europe-Kampagne, hat im Laufe der Jahre mehrere Tests von bei Kindern beliebten Spielzeugen durchgeführt, bei denen mehrere schädliche Chemikalien identifiziert werden konnten:
- So zeigte im Jahr 2019 eine Studie, dass 9 von 29 Spielzeugen, die online bei Wish, eBay und Amazon gekauft wurden, hormonschädliche Phthalate enthielten.
- 2018 wurden bei einem Test von Plastikbällen für Kinder verbotene EDCs gefunden.
- Im Jahr 2018 führte ein Test mit Schleimspielzeug dazu, dass 4 Produkte bei den Behörden wegen der Freisetzung einer hormonschädlichen Chemikalie gemeldet wurden.
EDC-Free Europe-Mitglied Arnika führte von 2007 bis 2016 ebenfalls eine lange Untersuchung zu Phthalaten in der Umgebung von Kindern durch, mit besonderem Schwerpunkt auf Produkten, mit denen Kinder direkten Kontakt haben.